Meine NLP-Master-Ausbildung mache ich bei Bernhard Tille und habe ihn auf ein kleines Interview eingeladen. Bernhard ist ein sehr kompetenter und einfühlsamer Trainer, der darüber hinaus auch menschlich sehr sympathisch ist und auf eine lange NLP-Laufbahn zurückblicken kann. Sind wir also gespannt, was er uns zu berichten hat 🙂
1. Stell doch bitte dich und deine Arbeit kurz vor.
Nach 20-jähriger Tätigkeit im Personalwesen bildete ich mich 1985 – 1995 im Bereich Kommunikationspsychologie und NLP berufsbegleitend weiter und startete 1995 meine freiberufliche NLP-Ausbildungs- und -Coachingtätigkeit durch die Gründung des Instituts für Kommunikation und Gesundheit. In Zusammenarbeit mit Medizinern, Tiefenpsychologen, Verhaltenstherapeuten erweiterte ich das Ausbildungsangebot 1999 um Aus- und Weiterbildungen zum Heilpraktiker Psychotherapie.
2. Welche Vorteile hat eine NLP-Ausbildung im Gegensatz zum Selbstlernen durch Bücher etc.?
Da NLP sich auf eigene Selbsterfahrungsprozesse sowie Interventionen mit anderen Menschen bezieht und im Bereich Coaching und Psychotherapie als berufliche Qualifizierung dient, ist nachvollziehbar, dass dies nicht autodidaktisch geschehen kann. Wer andere Menschen in Veränderungsprozessen professionell begleiten will, sollte diese Veränderungsprozesse vorher an sich selbst erlebt haben, und das ist meiner Erfahrung nach nur im Gruppenprozess möglich.
3. Welche NLP-Techniken sind aus deiner Sicht am effektivsten, um eigene Verhaltensweisen zu ändern?
In meiner 16-jährigen Tätigkeit war die kombinierte Anwendung von Timeline, Dilts (logische) Ebenen, Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen sowie Wahrnehmungspositionen (Ich-Du-Meta) am effektivsten.
Ankertechniken, Meta- sowie Milton-Modell, Reframing und Submodalitätentechniken sind hilfreiche Basistechniken, die bei allen Veränderungsprozessen zusätzlich sinnvoll einsetzbar sind, aber meiner Meinung nach in der nachhaltigen Veränderungsarbeit nicht den eigenständugen Stellenwert haben, wie die vorher genannten Anwendungen.
4. Du hast sehr lange Aikido trainiert und bist auch Aikido-Meister. Welche Parallelen siehst du zwischen Aikido und NLP?
Aikodo wird häufig als geistiges NLP bezeichnet. Viele Parallelen sind deutlich erkennbar. Grundlegende Übereinstimmung ist, dass man in beiden Disziplinen mit der Energie des Gegenübers arbeitet und nicht gegen sie (kein kämpfen bzw. Recht haben wollen. Weiterhin durch den Einsatz von unerwarteten Interventionen in Form von paradoxen Reaktionen die kreative Lücke such und Impulse zur Einsicht/Lösung setzt.
Wer mehr dazu lesen möchte ist herzlich eingeladen unter:
http://www.nlp-trainings-tille.de/nlp/blog/nlp-und-aikido-als-modelle-fuer-konfliktmanagement-397.html
5. Kannst du unseren Lesern noch ein paar Tipps mit auf den Weg geben, wie sie ihr Leben erfolgreich, glücklich und selbstbestimmt gestalten können?
Aus meiner eigenen Selbsterfahrung und langjährigen Lehrtätigkeit kann ich nur das Zitat von Heinz v. Förster unterstreichen: „Handele stets so, dass die Anzahl Deiner Möglichkeiten wächst.
Weiterhin: Versuche alternative Blickwinkel einzunehmen, anstatt an Dogmen festzuhalten. Versöhne Dich mit denen, die Dir wichtig sind (z.B Ursprungsfamilie, Gegenwartsfamilie), einschließlich Dir selbst. Gehe das aktiv an, was in Deiner Macht steht zu ändern (Ziele) und akzeptiere/integriere das in Deinen Lebensweg, was schicksalhaft gegeben ist.
Vielen Dank für das interessante Interview. Wir sehn uns im März in Wiesbaden 🙂
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